Mit hochempfindlichen CCD-Kameras, die schon wenige Quanten Licht registrieren können, sucht man bei Bayer jetzt nach neuen Substanzen die tumorbiologisch relevant für neue Medikamente sein können. Im Hochdurchsatz-Screening-Labor von Bayer können nun in nur 5 Sekunden 1 536 Proben auf einer Mikrotiterplatte nach Lichtquanten gescannt werden.
Wird Licht detektiert, wurde das Zielenzym aktiv und verbrauchte Adenosintriphosphat (ATP).
Das unverbrauchtes ATP kann man dann in der Luciferase-Reaktion nachweisen, wobei einige wenige Lichtquanten entstehen, die mit den Kameras auf gefangen werden.
750.000 Substanzen kann Bayer so an einem Tag testen. Ist ein Test erfolgreich, wird diese (so geschehen bei Probe BAY 80-6946) molekular immer wieder verfeinert und erneut getestet. Bis eine Art Präzisionswaffe für eine besondere Art Tumor entsteht, die hoch optimiert ist.
Die optimierte BAY 80-6946 Probe heißt nun „Copanlisib“ und ist ein Kinaseinhibitor der in Phase II & II bei Patienten mit Lymphomen, auch indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen und aggressiven NHL und follikulären Lymphomen getestet wird.
Mit derart schnellen Screeningmethoden wird das selektieren und optimieren von sehr geziehlt und optimal wirkenden Medikamenten deutlich verbessert. Lediglich die erforderlichen Testphasen sorgen dafür, dass bis zur Zulassung nach wie vor Jahre vergehen. Die Chance aber, dass zukünftige Medikamente weniger Nebenwirkungen bei verbesserten Wirkungen haben werden, ist mit Hilfe solcher High-Speed-Screenings deutlich wahrscheinlicher.
Mehr zu der „Wunderanlage“ hier:
https://www.research.bayer.de/de/optogenetik-forschung-lichtsignale-zellen.aspx